Der angekündigte Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine verzögert sich. Eine Einigung noch in diesem Jahr ist nach einem Treffen der Vermittler der Ukraine, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) laut Nachrichtenagenturen kaum noch realistisch.
Der ukrainische Außenminister Wadim Pristaiko sagte im ukrainischen Fernsehen: "Ich sehe für heute, dass es nicht gelungen ist, einen Fortschritt zu erzielen." Bei dem Gipfeltreffen in Paris in der vergangenen Woche war ein Austausch von 250 Gefangenen aus Kiew gegen 100 aus Luhansk und Donezk bis Ende Dezember vereinbart worden.
Der russische Vertreter in der Kontaktgruppe, Boris Gryslow, warf Kiew vor, das Verfahren für einen Gefangenenaustausch nicht einzuhalten. Zudem wolle die ukrainische Seite nicht über einen Rückzug ihrer Armee entlang der Kontaktlinie diskutieren.
Nächstes Treffen erst Mitte Januar
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sprach der Agentur Interfax zufolge von "verschiedenen technischen Problemen, die geklärt werden müssen". Die Konfliktparteien müssten vor Ende des Jahres noch eine Reihe von Schritten für einen Austausch von Gefangenen unternehmen. Das nächste Treffen der Kontaktgruppe ist den Angaben nach für den 16. Januar geplant.
In den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber. Rund 13.000 Menschen sind nach UN-Schätzung seit 2014 ums Leben gekommen.
spiegel
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